Technisches
Hier
findet Ihr alle Daten zu den Motoren
und Getrieben sowie die
Erläuterungen zu Getriebe- und Holmfunktionen. Die Spurweiten
geben die Gesamtbreite an.
Noch
was zur Zapfwellengeschwindigkeit: Die angegebenen Werte sind die, die
am meißten genannt werden. Denn insbesondere beim E5 stehen fast
überall unter- schiedliche Geschwindigkeiten!
Alle Angaben sind allgemein
gehalten und können, je nach Modell, variieren oder nicht
vorhanden sein.
1. Motor
1.1
E5
1.2
E6
2. Getriebe
2.1 E5
2.2 E6
2.3
Gemeinsamkeiten
3.
Weitere Daten
4. Technische
Erläuterungen
4.1
Schaltung & Zapfwelle
4.2
Holmverstellung
4.3
Zapfwellensperre
4.4
Gewichtsangaben
4.5
Typenschild
4.6
Zyklonluftfilter
1.
Motor
1.1 E5
Typ
|
Stamo
200
|
Hersteller
|
Fichtel&Sachs
AG
|
Arbeitsweise
|
2
- Takt
Benziner mit Gegenstromspülung
|
Kühlung
|
Durch
Gebläse
|
Mischung
|
1:25
|
Hubraum
|
193
cm³
|
Drehzahl
|
3.500
U/min
|
Leistung
|
5,0
PS (3,8 kW)
|
Standgeräusch
|
182
KB
|
Extras
|
Zündanlage mit
Lichspule
|
1.2
E6
Typ
|
Stamo
200
|
Extras
|
Dekompressor
|
|
Ansonsten
ist er mit den Daten
des E5 gleich.
|
Typ
|
Stamo
201
|
Hersteller
|
Fichtel&Sachs
AG
|
Arbeitsweise
|
2
- Takt
Benziner mit Umkehrspülung
|
Kühlung
|
Durch
Gebläse
|
Mischung
|
1:25
|
Hubraum
|
191
cm³
|
Drehzahl
|
3.500
U/min
|
Leistung
|
5,8
PS (4,4 kW)
|
Standgeräusch
|
120
KB
|
Extras
|
Zündanlage
mit
Lichtspule
Vergaser mit Kugelregler (Grobregler)
Dekompressor bei den frühen Modellen
|
Für
mehr detaillierte Infos zu den Motoren, siehe "Sachs
Stationärmotoren".
2.
Getriebe
2.1
E5
Kupplung
|
Mehrscheiben
- Lamellenkupplung
|
Luftfilter
|
-
Zyklonvorabscheider
mit
Nassluftfilter
- Zyklonvorabscheider
mit Microniceinsatz
|
Zapfwelle
(Linkslauf)
|
540 / 750
U/min
|
Gewicht
|
100
kg
|
2.2
E6
Kupplung
|
-
F&S
Einscheiben - Trockenkupplung K 3,5
- F&S
Einscheiben - Trockenkupplung K 140
|
Luftfilter
|
-
Zyklonvorabscheider
mit
Nassluftfilter
- Ölbadluftfilter
|
Zapfwelle
(Linkslauf)
|
540 / 840
U/min
|
Gewicht
|
108
kg
|
2.3
Gemeinsamkeiten
Bauart
|
Leichter
Universal - Einachsschlepper
|
Getriebeart
|
4 -
Gang Wechselgetriebe
mit Wendegetriebe
|
(R)
Rückwärts
|
1 / 2 / 3
|
(V)
Vorwärts
|
1 / 2 / 3
|
(S)
Vorwärts schnell
|
1
|
Geschwindigkeitsangaben
|
1.
Gang 2.
Gang 3. Gang 4.
Gang
|
Bereifung
4.00 - 8 AS
|
1,04
2,77
4,15
12,70 km/h
|
Bereifung
4.00 - 12 AS
|
1,29
3,34
5,15
15,60 km/h
|
Bereifung
6.00 - 12
AS
|
1,42
3,67
5,67
17,16 km/h
|
Bereifung
6 - 9 AS
|
1,29
3,34
5,15
15,60 km/h
|
Spurweiten
(min - max)
|
|
4.00
- 8
|
380 -
640
|
4.00
- 12
|
440
- 615 / 700
|
Stahlräder
380
|
320
/ 410 -
580 / 670
|
Stahlräder
580
|
700 -
780
|
3. Weitere Daten
Der
E5 / E6 verfügt über einige "Extras", wobei manche
eigentlich nichts be- sonderes sind, da diese auch bei Schleppern
anderer
Marken verbaut sind. Aber sie machen das Arbeiten einfacherer und
sicherer.
Interessant
ist vor allem, dass auch der Motor auf
die
Bedürfnisse eines Schmal- spurschleppers ausgerichtet ist:
Dieser kann mit einem 13,5
cm schmalen Auspuff ausgerüstet werden, anstatt des normalen, 17 cm
breiten.
-
Dreipolige
Steckdose mit 16 W
- 6 V
- Solide
Innenbackenbremse auf der rechten Seite
- Eine Einzelradlenkung, die das linke Rad vom Antrieb trennt
- Das
Getriebe ist so
konstruiert, dass keine Schaltfehler möglich sind
- Der
Schnellgang ist unabhängig
vom Wechselgetriebe, so kann die Kraftüber-
tragung
nahezu verlustfrei auf die
Räder
übertragen werden
- Die
Zapfwelle ist
gangunabhängig, z. B. für stationären
Betrieb
- Zapfwellensperre für Rückwärtsgang (nicht serienmäßig)
- Automatische Sperrung des
Schnellganges, beim schwenken des Hauptholmes
über den Motor
- Der
Hauptholm ist um 180°
schwenkbar
- Die Lenkholme können auf
schmal
und breit gestellt werden
- Die Lenkholme sind insgesamt 9x in der Höhe und
seitlich verstellbar
- Integriertes Werkzeugfach
4.
Technische
Erläuterungen
4.1
Schaltung & Zapfwelle
Hierbei
handelt es sich um ein mehrgängiges Zahnräder - Wechselgetriebe, dem
ein Wendegetriebe nachgeschaltet ist.
Also (hier) drei Gänge (Wechselg.), die über einen Vorwählhebel
entweder auf Vor- oder Rückwärtsfahrt (Wendeg.) geschaltet werden
können. Diese Gänge haben dadurch in beide Richtungen die gleiche
Geschwindigkeit. Sie sind so übersetzt, dass man optimal auf dem
Acker arbeiten kann. Der 1. Gang
ist aber nicht
als Kriechgang ausgebildet.
Außerdem kann mit dem Vorwählhebel der 4. Gang, der sogenannte
Schnellgang,
geschaltet werden,
der allerdings
außerhalb des eigentlichen Wendegetriebes liegt. Denn
er umgeht das
Wechselgetriebe, es hat daher keinen
Kraftschluss zur Achse.
Es handelt sich also insgesamt um ein 7 - Gang Getriebe.
Außerdem, wie unten im Schaltschema gut zu sehen, besitzen beide
Getriebe jeweils zwei Leerläufe.
Zu
beachten:
Die Gänge sind um eine Stelle nach hinten
verschoben. "R"
und "1" können auf dem Schaltschema nicht
eingelegt
werden, ebenso gehen die Schalthebel über "S" und "3" hinaus.
Die
Leerläufe sind also die Gänge und die Gänge
die Leerläufe.
Das Wendegetriebe darf nicht während der Fahrt
geschaltet
werden, dass soll nur bei stillstehenden
Rädern passieren. Sonst drohen langfristig Getriebeschäden!
Lediglich beim Wechselgetriebe ist ein Raufschalten während
der Fahrt möglich.
Die Zapfwelle kann in zwei unterschiedliche Geschwindigkeiten
geschaltet werden, die gangunabhängig sind. Also egal was
für
ein Gang im Wechsel- und Wendegetriebe eingelegt ist, Drehrichtung und
Geschwindigkeit der Zapfwelle bleiben immer gleich. Sie ist nur von der
Motordrehzahl abhängig.
Man
kuppelt wie
beim Auto: Bei jedem
Schaltwechsel muss ausgekuppelt werden.
Kann ein Gang nicht eingelegt werden, die Kupplung kurz loslassen und
wieder anziehen.
|
Bild
1 zeigt die
Schaltung vom Bedienenden aus gesehen. Die roten "L" sind die
Leerläufe und auf dem Schaltschema natürlich nicht zu sehen.
|
|
Bild
2 zeigt die verfügbare
Schaltung vom
Bedienenden aus, wenn
der Hauptholm um
180° gedreht wurde. Durch die automatische Sperre kann der Schnellgang
jetzt
nicht mehr eingelegt werden.
|
|
Bild
3 zeigt die Zapfwellenhebelstellung von der Seite.
Merke:
Hebel Richtung Zapfwelle = Langsame Drehzahl
Hebel Richtung Motor
= Schnelle Drehzahl
|
|
|
4.2
Holmverstellung
|
Lenkholme
auf breit
/ schmal stellen:
Die hinteren
Sechskantschrauben (Bild 1 / rot) öffnen, die rechte
herausnehmen. Das
Verstärkungsblech des E5 bzw. die Steckdose beim E6
haben je 3 Löcher (Bild 2). Um auf schmal zu
stellen, ist die rechte Schraube in Loch 2 um- zustecken, die linke
bleibt in Loch 1. Dabei
verschieben sich
beide Schrauben automatisch nach innen (Bild 1 / grauer Bereich).
|
|
Lenkholme
nach oben
/ unten / seitlich stellen:
Hier wird der Handgriff zwischen den Lenkholmen heraus- gezogen.
Diesen dann ggf. leicht gezogen halten, bis das gewünschte Loch
gefunden
ist. Der Bolzen
kann auf die in Bild 3 gezeigten Positionen eingerastet werden. "N" ist
die Normal- stellung.
|
|
Hauptholm
schwenken:
Um den Hauptholm nach vorne oder hinten zu schwenken, müssen
zuerst
die Schaltstangen, mittels der Splinte an den Schalthebeln, abgezogen
werden. Dann die Augenschrauben (Bild 4) lösen und umklappen. Der
Hauptholm wackelt zwar, kann aber
nicht
umkippen. Er ist
nur auspuffseitig schwenk- bar.
Der Zusammebau erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.
Beim E5 wird der Zapfwellenhebel
herausgezogen und auf
den
anderen Bolzen wieder aufgesteckt.
|
4.3
Zapfwellensperre
Die
Sperre
trifft nur auf die wenigsten Schlepper zu, da diese nicht werksseitig
vorgesehen war, sondern nachträglich, also nach
Produktionsende, eingebaut wurde. Auch ist
die Konstruktion nicht willkürlich, sondern erfolgte
weitestgehend nach dem gleich Muster:
Der Bolzen des Zapfwellenhebels ist verlängert, so dass
ein weiterer Hebel montiert werden konnte und an dessen anderem Ende
wurde
eine Schraube befestigt. Am Vorwählhebel ist ein gebogenes U - Eisen
angeschweißt worden.
Dieses System ist so simpel wie einfach: So lange die Zapfwelle
eingeschaltet ist, stößt das obere oder untere Ende
des U - Eisens an
die Schraube, der Rückwärtsgang kann somit nicht
eingelegt
werden. Erst wenn die Zapfwelle ausge- schaltet wird, passt die
Schraube
genau in die Aussparung, der Rückwärtsgang ist jetzt frei.
Dieses System hat allerdings den Nachteil, dass Anbaugeräte, die
rückwärts betrieben werden (z. B. das Mähwerk) nicht mehr benutzt
werden
können! Die Sperre ist daher hauptsächlich für den Betrieb mit
der
Fräse gedacht. Sie wurde insbesondere in gewerblichen
Betrieben, die den UVV (Unfall - Verhütungs - Vor- schriften)
unterliegen, eingebaut. Selbst an einem E5 wie hier, kann man diese
Sperre finden. Erst beim E7 / E9 ist sie serienmäßig
vorhanden.
4.4
Gewichtsangaben
Ein
Einachser ist zwar kein Auto, allerdings wäre es von Vorteil
zu wissen, wie viel der E5 / E6 eigentlich aushält.
Hierzu dienen folgende Angaben:
Zulässiges
Gesamtgewicht: Summe aus Leergewicht+maximaler Zugleistung.
Zulässige
Achslast:
Ist
die
Gesamtlast, die von den Rädern der
Achse
auf die
Fahrbahn übertragen wird.
Diese betragen hier beide 250 kg. Zu finden sind die Angaben
in der
ABE und dem Typenschild des E6 ab 1963. Das Leergewicht, hier die
volle Ausrüstung, bestehend aus 4.00 - 12 AS mit Gewichten,
Nabenzwischenstücken, Schutzbleche und Frontgewicht, ist
daher ca. 186 kg. Bleiben noch etwa 64 kg für die Anbau- geräte
(oder anderes).
Bei
längerer Überbelastung
entstehen Lagerschäden, es
kann auch zu einem Achsbruch kommen. Gleiches geschieht auch beim
befahren von unebenem Gelände (Schlaglöcher) oder
überfahren von
Bordsteinkanten bei zu hoher Geschwindigkeit.
Eine
weitere, wichtige Gewichtsangabe ist die
Stützlast: Gewichtslast, die auf die
Anhängevorrichtung des Zugfahrzeugs wirkt.
Diese befindet sich ab ca. 1963 auf dem Typenschild des
Anschlussstückes
und beträgt 65 kg. Das ist besonders für den
Anhänger wichtig. Denn ein überschreiten dieser
Angabe
kann zum Bruch der Bolzenaufnahme / Anschlussstück
führen.
Wichtig ist auch, dass immer langsam eingekuppelt werden sollte, um die
Bolzen- aufnahme zu schonen. Vor allem muss immer der Sicherungsstift
in der Auf- nahmebohrung stecken, damit sich der Anhängebolzen
nicht löst.
4.5
Typenschild
Dieses
befindet sich bei beiden auf dem Getriebedeckel über der
Zapfwelle. Ebenso besitzen beide je zwei (grob gesehen)
unterschiedliche Ausführungen.
|
1956
- 1957:
Es ist das größte Typenschild dieser Baureihe und
zeigt dementsprechend auch die meisten Infos. Es
sind sozusagen zwei in einem: Schaltung und Modellinformationen.
Type:
"Einachser, 5 PS". Diese
Bezeichnung ist fest und daher immer schwarz.
Baujahr:
Das Jahr, in dem das Getriebe gebaut wurde. Das "195" ist immer fest,
nur die letzte Jahreszahl ist gestanzt.
Masch. Nr.:
Ist die fortlaufende Getriebenummer, fängt bei 0001 an und ist
immer komplett gest- anzt.
Leistung:
Maximalleistung des original verbauten Motors, ebenfalls eine feste
Angabe.
|
|
1957
- 1959:
Hier wurde auf die Schaltung und den großen "Holder"
Schriftzug verzichtet. Die Infoleisten wurden anders gruppiert, sonst
hat sich nichts verändert.
|
|
1959
- 1961:
Hier gibt es nur zwei Unterschiede:
Type:
Es wurde einfach nur eine Nummer
höher genommen, die später zufällig auf die
Motor- leistung passte.
Masch. Nr.:
Diese fängt mit 10.000 an und ist ebenfalls komplett gestanzt
Foto: Matthias Stroh
|
|
1961
- 1975:
Neu
ist das Stempelfeld, Zulässiges
Gesamt- gewicht und Zulässige
Achslast.
Beide Angaben sind fest. Die Leistungsangabe
wurde dafür
weggelassen. Der feste Zusatz "G"
heißt, dass er in Grunbach gebaut wurde. Des weiteren gibt es
noch die gestanzte
Zusatzbezeichnung "A"
oder "B". (Erläuterung
unter "Unterschiede").
Neu ist auch der schöne Spruch "Made in
Germany".
Zur
Ergänzung:
Die
Zusatzbezeichnungen haben keinen festen Platz. Normalerweise stehen
diese
hinter dem "G", können aber auch vor dem "E" und im Baujahr
stehen. Aber egal wo diese stehen, es heißt immer z.B. "E6
GA".
Foto: Moritz
|
4.6
Zyklonluftfilter
Bis
ca. 1967 wurden immer Zyklonluftfilter verbaut. Hier der Typ LZP 1501,
mit (fehlendem) Micronicfilter, wie er in die meisten E5 eingebaut
wurde.
Dieser Filter war stark korrodiert, weshalb ich ihn interessehalber mal
aufgeschnitten hatte, um dessen Funktion im Inneren genauer anzusehen.
Hier versuche
ich das Konstruk- tionsprinzip so gut wie möglich zu beschreiben. Die
Pfeile zeigen in etwa die Luft- richtung.
Die
Luft durchströmt ein Gitternetz, hier komplett entfernt, um den
gröbsten Dreck, wie z.B. Blätter, fernzuhalten. Sie wird durch drei
Schächte angesaugt
(blaue Pfeile) und dadurch in eine Drehbewegung versetzt. Durch die
Schleuderwirkung werden die gröberen, bzw. schwereren Teile an die
Außenwand geschleudert. Damit sich das Gehäuse nicht gleich zusetzt,
sind links zwei Auslassschlitze (hellbraune Pfeile), sowie ein Loch im
unteren Bereich (dunkelbrauner Pfeil), vorhanden. Letzteres dient auch
aus Ablauf für (Regen-)Wasser.
Die so vorgereinigte Luft erreicht schließlich den
eigentlichen Luftfilter. Am Nassluftfilter kann man die Zyklonwirkung
gut
erkennen: Wird er länger nicht gereinigt, setzt sich der äußere Teil
zu, bis
nur noch ein kleines Loch in der Mitte frei bleibt.
nach oben
|